Joint Lab 1 - "Telemedizin"

Trotz aller Anstrengungen sind telemedizinische Ansätze bis heute noch nicht in einer systematischen Art und Weise konzipiert und umgesetzt worden. Zwar bestehen zahlreiche Einzellösungen (z. B. Übermittlung von EKGs, Versand von radiologischer Aufnahmen); von einem umfassenden, bevölkerungsbasierten und durch Qualitätsmanagement und morbiditäts- und mortalitätsbasierte Evaluation gekennzeichneten Ansatz sind wir noch weit entfernt. Der Nutzen einer strategischen und von einem verantwortlichen Standort heraus geleiteten Telemedizin ist gerade für drohend unterversorgte Gebiete, aber auch für spezielle Fragestellungen in quantitativ und qualitativ ausreichend versorgten Gebieten von größter Bedeutung. Aus diesem Grund sollen in diesem Joint Lab Teilprojekte realisiert werden, die die Erprobung telemedizinischer Techniken gestatten und damit sowohl der Weiterentwicklung der Technologie dienen, aber die auch und vor allem Antworten auf wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Fragestellungen finden sollen. Gesamtziel dieses Joint Labs ist die Entwicklung eines strategischen Telemedizinansatzes, der neben den technischen Lösungen insbesondere eine Evaluation von Determinanten bezüglich Telemedizin, den bedarfsgerechten Einsatz sowie eine Integration in Qualitätsmanagementsysteme realisiert.

Telemedizinische Anwendungen sorgen für eine hohe Verfügbarkeit von Versorgungsdaten unterschiedlichster Qualität. Diese Daten müssen unter Berücksichtigung der darin enthaltenen Unsicherheiten verarbeitet und ausgewertet werden. Dabei kommen insbesondere Methoden des maschinellen Lernens zum Einsatz, welche die Unsicherheit bei der Weiterverarbeitung explizit adressieren und auf diese Weise die Qualität der Auswertung angeben und bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen können.

Zurzeit werden im Joint Lab 1 folgende Projekte durchgeführt: